Am 3. Juni begann für 21 Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Studienfahrt die Reise in das polnische Krakau. Unter der Begleitung von Frau Pöppl und Herrn Dr. Müller stand besonders der historische Aspekt der Stadt an der Weichsel im Vordergrund. Daher besuchten wir das Unterirdische Museum und entdeckten die Altstadt sowie das Jüdische Viertel auf einer Stadtführung. Des Weiteren stand auch die Stadt zu Zeiten des Nationalsozialismus im Fokus, weshalb wir neben Schindlers Fabrik, welche im Spielfilm „Schindlers Liste“ Dreh- und Angelpunkt ist, auch das ehemalige Arbeitslager Plaszow besuchten. Doch natürlich hat Krakau auch noch mehr zu bieten. So entdeckten wir auf eigene Faust die Innenstadt am Abend und fanden immer wieder kleine kulinarische Lokale mit typisch polnischer oder auch internationaler Küche.
Doch der Schwerpunkt unserer Reise lag auf einem anderen Ort.
Doch der Schwerpunkt unserer Reise lag auf einem anderen Ort. Auschwitz. Nur schwer ist es, von einem Ort zu berichten, der selber Millionen von Geschichten zerstört hat. Es wird wohl niemals möglich sein, das Geschehene allumfassend zu verstehen und trotzdem ist es unsere Aufgabe, daran zu erinnern. Dies mussten auch die teilnehmenden Schüler der Studienfahrt zum Schwerpunkt Geschichte bei der Besichtigung des größten Arbeits- und Vernichtungslagers während des Nationalsozialismus.
So besichtigten wir am Mittwoch eben jenes Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Nachdem wir auf der Busfahrt dorthin die Biographie der Leipziger beziehungsweise Markleeberger Familien Nordheimer und Berliner von Patrizia und Marlene geschildert bekommen hatten, begann unsere Führung im Basislager Auschwitz.
Neben den Baracken, in denen die Dimensionen des Verbrechens besonders anschaulich gezeigt wurden, besichtigten wir auch die Todeswand des Standgerichts und das erste Krematorium, in dem mittels Zyklon B bis zu 1000 Menschen auf einmal auf grausame Weise das Leben genommen wurde. Doch auf Grund des Touristenstroms bestand immer nur kurz die Möglichkeit, die zahlreichen Einflüsse aus Informationen und Eindrücken auf sich wirken zu lassen. Nichtsdestotrotz ging es für uns weiter nach Birkenau, wo wir die sogenannte Rampe besichtigten, an der hunderttausende Juden, Sinti und Roma sowie Häftlinge selektiert wurden. Heute stehen nur noch wenige der Baracken , in denen bis zu 1.000 Menschen auf minimalsten Raum untergebracht waren, und die Ruinen der größeren Gaskammern hier.
Besonders die unvorstellbaren Ausmaße der Anlage überraschten uns, da das ehemalige Konzentrationslager dreimal größer als der von uns besichtigte Teil war.
So war der Besuch dieser historischen Stätte interessant, vor allem aber auch emotional und prägend. Denn:
„Wer seiner eigenen Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ (Georg Santayana)
Paul Wefelscheid