Was wäre die Hundertjahrfeier der Hildebrand-Schule ohne ein Konzert? Es wäre wie Dezember ohne Weihnachten.
Das festliche Konzert am 15.11.2024 verzauberte die Zuhörer bereits mit den ersten Takten, die das Akkordeonorchester unter Leitung von Eduard Funkner intonierte. Mit großem Können und begeisternder Spielfreude boten die Musikerinnen und Musiker ein vielseitiges Programm, das den Bogen von Bach bis zu Filmmusik, temperamentvollem Tango und virtuosen Gegenwartskompositionen spannte, die das Publikum begeisterten. Schülerinnen und Schüler der Violin-, Gitarren- und der Schlagzeugklasse der Kunst- und Musikschule Leipzig-Land und der Ballettklasse der Tanzzone Markkleeberg, die mit anhaltendem Applaus belohnt wurden, unterstützten das Ensemble. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die sich in diesem Teil des Konzertes so eindrucksvoll präsentiert haben, sind ehemalige und jetzige Absolventinnen und Absolventen der RHS.
Nach diesem furiosen Auftakt blickten alle erwartungsvoll auf den zweiten Teil des Abends, das Konzert der „Ehemaligenchores“, der Absolventen der Schule.
Getragen von einer schon in den ersten Begegnungen am Nachmittag mit Händen zu greifenden Vorfreude wuchs innerhalb von wenigen Minuten eine Gruppe von 55 Ehemaligen aus Abschlussjahrgängen von 1981 bis 2022 zu einer Gemeinschaft zusammen, die beseelt war von dem Ziel, sich und dem Publikum einen besonderen Abend zu schenken. Der so oft beschworene und schon verschollen geglaubte Geist der RHS muss wohlgefällig über diesem Tag geschwebt sein. Oder war es vielleicht doch die gediegene Ausbildung in der musikalischen Vertiefung über mittlerweile fast fünf Jahrzehnte, die so nachhaltig gewirkt und die Mitwirkenden so geprägt hat, dass sich ein besonderes Hochgefühl und eine innere Disziplin einstellten, die es ermöglichten, dieses anspruchsvolle Programm in kürzester Zeit nicht nur künstlerisch, sondern auch im reibungslosen Ablauf zu realisieren.
Ein Programm, das auf den ersten Blick sehr gegensätzliche musikalische Welten interpretierend, improvisierend und komponierend so stringent verband, als hätte ein Dramaturg aus einem großen Angebot auswählend, den Beweis antreten wollen, dass nur ein Kriterium unverzichtbar ist: Qualität gepaart mit Begeisterung und Leidenschaft für die Sache Musik.
Ob „leichte“ Muse, romantische Chormusik, jazzige Improvisation, ob einzeln oder im Duo, ob kammermusikalisch, ob Sologesang, großer Chor, Kammerchor einfühlsam mit zwei oder vier Händen begleitet, umwerfend und charmant moderiert.
Es war ein großer Abend, der trotz der Länge wie im Flug verging, und der in einem geselligen Ausklang der Beteiligten seinen Abschluss fand.
An dieser Stelle sei ausdrücklich allen gedankt, die zum Gelingen dieses wundervollen Tages beigetragen haben.
Inge Hänßgen und Detlef Ay