In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 erreichte die gezielte Judenverfolgung der Nationalsozialisten eine neue Dimension. In der Reichspogromnacht, die sich vor genau 86 Jahren ereignete und im gesamten Deutschen Reich stattfand, zerstörte man sowohl jüdische Geschäfte und Synagogen, als auch gesamte Existenzen. Ungefähr 400 Menschen wurden ermordet, über 1400 Synagogen sowie etwa 7500 Wohnungen und Geschäfte wurden maßgeblich zerstört; andere Einrichtungen und Friedhöfe völlig verwüstet. Die Auswirkungen zeigten sich Tage später in Form von etwa 30.000 Verhaftungen, die von der Gestapo durchgeführt wurden. Hunderte wurden ermordet, in Konzentrationslager verschleppt oder kamen dort zu Tode. Die Freilassungen, insofern sie vorgenommen wurden, erfolgten erst nach Wochen und Monaten.
Die AG Spurensuche der Rudolf-Hildebrand-Schule befasst sich seit langer Zeit mit der Aufarbeitung und Rekonstruierung der Schicksale jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner. In Markkleeberg erinnern bereits elf Stolpersteine an das Leben jüdischer Menschen.
Zum Gedenken an die Reichspogromnacht führt die AG „Spurensuche“ am Samstag, dem 09.11. 2024 um 17.00, eine Veranstaltung an den Stolpersteinen für die Familie Brecher in der Parkstraße 2 durch.
In Zeiten der Ängste, der Frustrationen, des Hasses, der Unzufriedenheit und der Feindlichkeit gegenüber allem, das zunächst unbekannt erscheint, stellt es eine noch größere Priorität dar, an die grausamen Verfolgungen, Ermordungen und Diskriminierungen zu erinnern. Das Zitat ,,Nie wieder ist jetzt‘‘ gilt nun mehr denn je.
Für die AG“ Spurensuche“ der Rudolf-Hildebrand-Schule
Elisabeth Weck