Was für ein Jahr. Ich glaube, es gibt keinen Rückblick auf 2020, der nicht so beginnt. Was im Januar noch keiner ahnen kann oder vielleicht auch will, eine Pandemie (oder Epidemie, wie im Februar noch gemutmaßt) wird unseren Alltag in diesem Jahr bestimmen, uns Beschränkungen abfordern, die weit über alles bisher Gekannte hinausgehen. Zumindest für eine Generation, die in einer freiheitlichen Demokratie wie der unsrigen aufgewachsen ist und nicht vorhandenes freies WLAN schon für einen gravierenden Einschnitt in die Grundrechte hält.
Lassen wir das Jahr noch einmal Revue passieren, neben Corona ist doch einiges anderes passiert und hat doch irgendwie immer wieder damit zu tun.
Und so beginnt das Jahr, am 28.01.2020 konstatieren wir den ersten Coronavirus-Fall in Deutschland. Am 31.01.2020 tritt England aus der EU aus, gefühlt auch so eine Endlosschleife bis heute, noch immer verfolgt uns der Brexit, bis am 24.12., welch Überraschung, doch noch eine Einigung erzielt werden wird.
Seit dem 01.03.2020 gilt eine Impflicht gegen Masern, die man zum Beispiel bei einer Schulanmeldung auch nachweisen muss. Am 16.03.2020 macht Deutschland dicht. Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Schweiz und Dänemark, die Schließung der Schulen und Kitas sollen den Virus eindämmen. Bringt Eltern in Zugzwänge. Einen Tag später wird die Fußball-EM verschoben. Am 23.03.2020 geht die Bundesrepublik in ihren ersten Lockdown, lt. Oxford English Dictionary bezeichnet dieser einen Zustand der Isolation, das öffentliche Leben wird heruntergefahren. Sinnvoll am 24.03.2020 auch die Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 zu verschieben, auch wenn einige Funktionäre des IOC dies für möglich hielten. Unglaublich.
Knapp einen Monat später dürfen die ersten Geschäfte wieder öffnen, es kehrt angesichts des durch die deutsche Firma Biontech avisierten Impfstoffes so etwas wie Hoffnung ein, das Jahr könnte doch noch einigermaßen normal verlaufen. Man kennt kaum jemanden, der jemanden kennt, der den Virus schon hatte. Ab dem 27.04.2020 gibt es in öffentlichen Räumen eine Maskenpflicht. Ja, die Maske, manch einer lässt sich sofort davon befreien, andere begreifen dies als modisches Accessoire. Man muss sie einfach immer dabei haben.
Als die Bundesliga am 16.05.2020, zwar vor leeren Rängen, wieder startet, wird eine weitere Lücke im Erfahrungshorizont geschlossen. Sonnabend ohne Sportschau? Einen Monat später werden die Bayern wenig überraschend Meister und gewinnen im August auch noch die Champions League. Fast hätten die Leipziger Rasenballer den Bayern das Triple vermasselt.
Am 25.05.2020 stirbt der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis, sein Tod bildet den Anstoß für Demonstrationen gegen Polizeigewalt und die weltweite Protestbewegung „Black Lives Matter".
Am 03.06.2020 wird die Mehrwertsteuer als Bestandteil des Corona-Konjunkturpaketes der Bundesregierung gesenkt, am 15.06.2020 die Reisewarnung für viele europäische Staaten aufgehoben. Hoffnung? Zumindest für einen Sommerurlaub auf europäischem Territorium. Für mehr Sicherheit soll die Corona-Warnapp der Bundesregierung sorgen, nur, sie funktioniert bis heute nicht so, wie eine App funktionieren sollte. Also sinnvoll.
Im August erscheint der neue Duden 2020, 1300 Seiten stark, mit 3 000 neuen Stichwörter, 148 000 insgesamt. Auch wenn es wider Erwarten kein Corona-Duden wird, viele der neuen Begriffe stehen für die Debatten und Trends der letzten Jahre: Fridays for Future, Netflixserie, oldschool, Zwinkersmiley.
Am 03.10.2020 feiern wir 30 Jahre deutsche Einheit, so richtige Feierstimmung will nicht aufkommen, coronabedingt und vor allem in den neuen Bundesländern nicht. Warum eigentlich nicht?
Ende Oktober geht nach gefühlt 50 Jahren Bauzeit der Berliner Großflughafen BER an den Start, endlich könnte man sagen, aber kein Mensch will oder darf aktuell fliegen. Weil die Zahlen der Pandemie täglich wieder nach oben gehen. Am 02.11.2020 kommt es zum Lockdown light, heißt Einschränkung der Kontakte, Gastronomie und Kultur müssen wieder schließen.
In den USA gewinnt Joe Biden die Präsidentschaftswahlen, auch wenn sich Trump bis heute weigert, das Ergebnis anzuerkennen.
Am 07.11.2020 kommen in Leipzig rund 20 000 Menschen zusammen, um gegen die Corona-Einschränkungen zu demonstrieren, gleichzeitig steigen die Patientenzahlen auf den Intensivstationen, muss man nicht verstehen.
Die DFB-Auswahl verliert 0:6 gegen Spanien, Jogi Löw bleibt erstaunlicherweise im Amt.
Kurz vor Weihnachten gehen die Sachsen als Erste in den zweiten Lockdown, die Weihnachtsferien werden vorgezogen, zwei Tage früher als geplant.
Zum Wort des Jahres wird völlig überraschend „Corona-Pandemie“ gewählt, das Jugendwort 2020 bestimmen die Jugendlichen: „Lost“. Meint ahnungsloses, unsicheres Verhalten, passend für dieses Jahr.
Und bei uns? Schulöffnungen und Schulschließungen wechselten sich ab, wir hatten Präsenz-, Gruppen- und Distanzunterricht. Dazwischen gab es das ein oder andere Highlight.
Im Januar läuft alles normal, unsere Schüler der 7.Klassen versuchen sich im Winterlager auf Skiern und haben in Klingenthal fast optimale Bedingungen. Der Nachmittag der offenen Türen verzeichnet eigentlich wie jedes Jahr einen Besucheransturm, die Leipziger Volkszeitung schreibt dazu: "Hunderte Besucher jeden Alters, Eltern und künftige Schülerinnen und Schüler, aber auch neugierige Markkleeberger drängten in die Klassenzimmer, in denen Profile und Programme, Projekte und Arbeitsgemeinschaften vorgestellt wurden."
Weimar, für manche eine Premiere, für andere eine Wiederbegegnung. Wie in jedem Jahr musste auch der aktuelle 11er-Kurs der Anna-Amalia-Bibliothek, dem Schiller- oder dem Goethehaus einen Besuch abstatten. "Musste" ist in der Formulierung schon richtig gewählt, denn dem ein oder anderen fehlte bei den vielen gesprochenen Worten schon ab und zu die notwendige Konzentration, die die Reize der Klassikerstadt nun einmal einfordern. Neben der Anna Amalia und den beiden Wohnhäusern der Schriftsteller gibt es ja noch eine Menge anderer Dinge zu bestaunen: Nationaltheater, Fürstengruft, Ilmpark, Gartenhaus, Bauhaus. Kaum zu schaffen in sechs Stunden, aber man hat´s eben mal gesehen.
Der März läuft seinen gewohnten Gang, bis zum 12.03.2020. Das erste Gymnasium in Leipzig schließt, "Quarantäne" oder gar "Lockdown" sind noch Fremdwörter. Das ändert sich einen Tag später. Kurzkonferenz der Lehrer, ab dem 16.03.2020 gibt es eine Notbetreuung und der Rest der Schüler lernt LernSax kennen. Kein Neuland für uns, aber flächenmäßig hat das auch noch keiner ausprobiert. Aber wir haben einen Vorsprung, zumindest technisch gesehen, dass die Plattform den Ansturm in der ersten Woche nicht verkraftet, liegt auf der Hand.
Wir informieren Schüler und Eltern über einen eigenen Blog und in unserer Corona-Timeline, die allein schon einen Jahresrückblick darstellt.
Die Osterferien im April werden von vielen gar nicht als Ferien wahrgenommen. Nach vier Wochen Homeschooling auch kein Wunder. Ändert sich ja nichts, klamottentechnisch dominieren wohl die Jogginghosen, man ist ja zu Hause.
Ab dem 20.04.2020 ist zumindest für unsere 12er wieder etwas Alltag angesagt. Unsere Schule macht den Eindruck eines Hochsicherheitstrakts: Die Schüler stehen in Zwei-Meter-Abstand vor dem Nebeneingang, werden einzeln eingelassen, beim Händewaschen überwacht und über rot weiße Sperrbänder in die Konsultationsräume geleitet. „Motto-Woche“ in Corona-Zeiten macht keine Laune.
Am 24.04.2020 starten unsere Abiturienten mit Physik in ihre Prüfungen, vier Tage später stellt Sachsens Kultusminister Christian Piwarz den Fahrplan für eine weitere Öffnung der Schulen vor. Ab dem 06.05.2020 sollen auch die Schüler der Jahrgangsstufe 11 wieder in die Schule und am Unterricht teilnehmen dürfen. Ein weiterer kleiner Schritt in die Normalität.
Unsere 11er stehen am 06.05.2020 vor ihrer erneuten Einschulung. Regeln beachten, ist das A und O. Dafür ist alles vorbereitet, man wird viel auf den Boden schauen müssen. Ist angesichts der Situation vielleicht gar keine so schlechte Idee.
Der Unterricht läuft weiter auf unserer Lern-Plattform, Kultusminister Piwarz stellt den Unterricht für alle Schüler in Aussicht, ab dem 18.05.2020 sollen die Schüler wenigstens einmal in der Woche am Unterricht in der Schule teilnehmen können. Die Planungssoftware läuft heiß ...
In der Realität sieht das so aus, dass eine fünfte, eine sechste, zwei siebente, eine achte und eine neunte Klasse wieder den Weg in die Schule finden. Das Hygienekonzept ermöglicht Phase 3, von Normalität sind wir aber noch meilenweit entfernt. Es folgen weitere Klassen aller Stufen.
Hat zwar eigentlich nichts mit Corona zu tun, aber irgendwie wieder doch. Die Imbissbude am Cospudener See hat eröffnet. Der ein oder andere erinnert sich, vor mehr als drei Jahren gab es massive Proteste mit kreativen Forderungen wie z.B. "Bildung statt Bockwurst". Ironie des Ganzen, an den drei Worten hat sich nichts geändert, nur an der Anordnung: Bildung findet aktuell hauptsächlich in den eigenen vier Räumen statt und als Angebot des Tages steht "Kartoffelsuppe mit Bockwurst" ganz oben auf der Karte.
Unsere 12er beginnen mit den mündlichen Prüfungen Phase zwei ihres Abiturs. Groß anders als in den Jahren vor Corona ist es dann doch nicht, "wenn das andere schon geschafft haben, dann schaffen wir das auch" ist das Motto. Es gibt in diesem Jahr für die Abiturienten keine Blumen, in den letzten Jahren für alle Daumendrücker ein Indiz dafür, dass die Prüfung nicht nur einfach bestanden wurde. Da müssen die Prüflinge diesmal eben etwas mehr erzählen, wie´s so war.
Langsam, ganz langsam kehrt der Alltag wieder ein: Der Stundenplan kommt zurück. Ab dem 08.06.2020 läuft das Unterrichtsgeschehen nicht mehr nach Sonderplänen, sondern unsere Schüler müssen ihre Hausaufgabenhefte auskramen, um zu schauen, wie die Pläne nach den Winterferien so aussahen. Abstandsgebot und Infektionsschutz bleiben weiterhin das Maß aller Dinge, so bleibt die Drittelung der Klassen in der Sek. I sowie die Halbierung der Kurse weiter bestehen.
Eine Woche kompletter Stundenplan mit reduziertem Personal, aber nur ein Drittel der Klassen und die Hälfte der Kurse bestreiten wieder das volle Pensum. Von Hektik keine Spur, geduldig stehen die Schüler an den Einlasskontrollen und absolvieren die Hygienemaßnahmen. Im Unterricht selbst müssen sich beide Seiten wieder aneinander gewöhnen, unsere Schüler fremdeln noch ein wenig; frühes Aufstehen, Maske tragen, Hände waschen, Konzentration für vier Blöcke und spätes Nachhausekommen fordern einiges ab. Aber man kann sich ja ab Freitag wieder zwei Wochen lang erholen.
Am 25.06.2020 hebt das Kultusministerium die Abiturnoten im Fach Mathematik um einen Punkt an. Eine Erhebung bei den Gymnasien habe ergeben, dass der Notendurchschnitt im Leistungskurs im Vergleich zum Vorjahr schlechter gewesen sei, so das SMK. Das ändert vieles, für manchen sogar den Verzicht auf eine zusätzliche mündliche Prüfung, während diese gerade beginnt. Man hat ja nun den einen Punkt, den man für den besseren Durchschnitt braucht.
Mehr als zehn Wochen Abi-Marathon liegen hinter uns. Ersttermin, Zweittermin, mündliche Prüfungen und zusätzliche Prüfungen sind nun Geschichte eines Abiturs, das man so schnell nicht vergessen wird. Und das liegt auch an den Leistungen unserer Abiturienten. Mit 1,84 wird das Ergebnis aus dem letzten Jahr noch einmal deutlich unterboten. Daran hat mit Sicherheit das Punktgeschenk aus dem Mathe-Abitur seinen Anteil, aber nicht ausschließlich.
Kreatives kann auch zu Hause entstehen - Kunst in Zeiten von Corona. Und unsere Schüler sind sehr kreativ.
Nach mehreren Wochen "Präsenzzeit" in der Schule haben wir die Meinungen unserer Schüler gesucht. Wie fühlen sie sich, wo sehen sie sich in ihrem Lernstand, welche Probleme sehen sie. Mit durchaus überraschenden Ergebnissen.
Auch die Ausgabe der Abiturzeugnisse ist in diesem Jahr etwas Besonderes. So besonders, dass sie unser Schulleiter bestimmt nicht vergisst. Angesichts der Umstände findet diese sechsmal statt, die Tutorenkurse teilen sich in sechs Gruppen, jeweils mit einer Rede des Schulleiters, einer musikalischen Umrahmung sowie der Ausgabe der Zeugnisse. Aufwändiger, aber angemessener Rahmen für den Abiturjahrgang 2020.
Auch in Corona-Zeiten finden weiterhin Wettbewerbe statt – zum Beispiel der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig ausgeschriebene Schülerwettbewerb "Beste Neunte", der die besten 9. Schulklassen von Oberschulen und Gymnasien in der Region Leipzig kürt. Neben dem Notendurchschnitt der gesamten Klasse fließt auch eine gemeinnützige Teamleistung in die Bewertung ein. Die Klasse 9c der RHS gewinnt den zweiten Platz und freut sich über 900 € für die Klassenkasse.
Das Ende eines Schuljahres bedeutet nicht nur, dass ein ganzer Jahrgang geht, sondern auch, dass uns Lehrer verlassen. Zum Beispiel in den wohlverdienten Ruhestand. Diesen genießen ab sofort Herr Kaiser und Herr Rosch.
Großer Erfolg am Schuljahresende. Laura Stumpp (10 d) nahm am Bundesfremdsprachenwettbewerb teil, sie beteiligte sich am Solo-Wettbewerb Englisch und hat nach dem Urteil der Jury „herausragende Leistungen“ gezeigt.
Unsere Schüler gehen in ihre wohlverdienten Sommerferien. Das neue Schuljahr soll wieder im Normalbetrieb anlaufen: "Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 soll in allen Schularten und Jahrgangsstufen wieder der Regelbetrieb an fünf Tagen in der Woche stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler werden wie gewohnt in ihren Klassen und Kursen nach den geltenden Stundentafeln und Lehrplänen unterrichtet“, so Kultusminister Christian Piwarz. Damit besteht wieder für alle Schülerinnen und Schüler Schulbesuchspflicht.
Das neue Schuljahr beginnt wie immer. In Klassenleiter- bzw. Tutorenstunden dominieren die Belehrungen, die Mund-Nasen-Bedeckung wird für alle verpflichtend.
Wir nehmen am Projekt "Stadtradeln" teil, einem Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Drei Wochen legen sich unsere Schüler richtig ins Zeug oder in die Pedalen, am Ende ist di RHS das viertbeste Team Markkleebergs mit insgesamt 4 647 km. Als aktivste Klasse erradelte die 7f allein 1 065 km.
Bereits im März waren die Schüler aller 7. Klassen der RHS zum zeitgleich stattfindenden Wettbewerb angetreten, um sich in ihren Rechtschreibleistungen zu messen. Aber nachdem die Klassensieger ermittelt waren, bremste der Distanzunterricht eine Weiterführung des Kräftemessens aus. Am 17.09.2020 wurde der Test der Besten nachgeholt. Die ehemaligen Klassenbesten auf dem Gebiet der Orthographie, die inzwischen der Klassenstufe 8 angehören, lieferten sich einen Wettstreit z. B. in der Schreibung von Fremdwörtern, Lautung und Kommasetzung.
Unsere Schule wird als »Ausgezeichnete SCHAU-REIN!-Schule 2020« prämiert, da sie kontinuierlich seit vielen Jahren mit einer hohen Teilnehmerzahl an SCHAU REIN! teilnimmt. Im Jahr 2020 buchten 97 Schüler ihre Plätze.
Am 26.09.2020 wird die Wand im Markkleeberger Kunstwinkel mit neuen Kunstwerken eingeweiht. Wie schon im letzten Jahr sind unsere Schüler mit ideenreichen Arbeiten vertreten. Entstanden sind farbenfrohe Malereien zum Thema „Lebensfreude“, die nun Markkleebergs Stadtbild zieren.
Sportfest der 5. und 6.Klassen. Am 01.10.2020 messen sich unsere Kleinen im Sprint, Weitsprung und im Ballweitwurf.
Großer Tag für unsere Schule am 15.10.2020, der Fördermittelscheck für das digitale Zeitalter ist da. Bedeutet 514 000 € für die RHS, verbessert werden soll die digitale Infrastruktur der Schulen, wie Verkabelung, Schulserver oder WLAN-Netzwerke. Auch die Anschaffung von interaktiven Tafeln, Displays, Laptops, Notebooks und Tablets wird unterstützt.
Nach sieben Wochen fast "Normalbetrieb" gehen wir nach den Oktoberferien wieder in einen Lockdown, diesmal mit dem Attribut "Wellenbrecher" versehen. Heißt für uns konkret, Masken tragen auf dem Schulgelände und bis zum Klassenzimmer. In der 11. und 12.Klasse muss die Maske auch während des Unterrichts getragen werden. Schwierig, aber die Schüler spielen gut mit. Erinnern die Lehrkörper an das Stoßlüften, ziehen sich warm an.
Der Herbst mit seinen bunten Farben ist die wohl malerischste Jahreszeit. Wenn sich das Laub gefärbt hat und zu Boden fällt, ist das das Paradies für Landart-Künstler. Was da alles entstehen kann ...
Aber diese Lockerheit im November hat auch ihre Grenzen. Ende des Monats befinden sich zwei Klassen und einige Lehrer in Quarantäne, von "Normalbetrieb" kann keine Rede mehr sein. Heißt im Umkehrschluss, wir improvisieren weiter, noch steht der Plan, die Aktivitäten auf LernSax erreichen fast schon wieder das Ausmaß des ersten Lockdowns. Irgendwann funktionierte die Kontaktnachverfolgung dann nicht mehr, der Landkreis zieht die Reißleine. Ab sofort befindet sich die gesamte Schüler- und Lehrerschaft in häuslicher Quarantäne.
Da Auftritte unserer Chöre nicht möglich sind, überlegt sich die musische Vertiefung etwas Besonderes. Pünktlich zum 01.12. öffnen sich die Türchen des Adventskalenders, jeden Tag ein Stück vorweihnachtliche Stimmung.
Die sächsische Landesregierung schickt ab dem 14.12.2020 alle Schüler wieder in den Lockdown. Bis zum 10.01.2021 bedeutet das 14 Tage Weihnachtsferien und 14 Tage häusliche Lernzeit.
Die Weihnachtsferien beginnen coronabedingt bereits am 20.12., zwei Tage vor dem eigentlich geplanten Start.
Einen Ausblick für 2021? Wenn man in die Kugel schauen könnte ...
Entscheidend für den Verlauf dürfte die Impfbereitschaft der Deutschen werden. Kontakte mit Freunden, Abiball, Klassenfahrten, Sommerurlaub in anderen Ländern, Konzerte, Festivals, überhaupt wieder Kultur? Nur vorstellbar, wenn wir nicht von einem in den nächsten Lockdown switchen müssen. Aktuell können sich 2/3 der Bevölkerung vorstellen, sich impfen zu lassen. Ob das ausreichend ist, werden wir sehen.
Sollte die Pandemie berechenbar werden, könnte man sich auf 2021 freuen. Volkszählung im Mai in allen Mitgliedsstaaten der EU, Sonnenfinsternis am 10.06.2021, Fußball-Europameisterschaft im Juli, Olympische Spiele im Juli und August, Wahlen zum Bundestag im September.
Dass die Pandemie uns auch im kommenden Jahr beschäftigen wird, liegt auf der Hand. Wie wir damit umgehen müssen, ebenfalls. Überraschen dürfte uns nichts mehr. Wenn wir uns alle etwas zurücknehmen, an andere denken, den Regeln folgen, könnte 2021 ein gutes Jahr werden.